Kommentar J. Kühn, 2019

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J. Kühn, 2019

Warum denke ich nach so langer Zeit immer wieder an meinen alten Lehrmeister?

Er war ein toller Mensch.
Als ich in der Klausur zur 1. Dienstprüfung vor Aufregung einfach nicht anfangen konnte zu schreiben, bemerkte er das. Er kannte mich und mein Wissen und fackelte nicht lange: er bat mich, mit ihm hinauszugehen und bot mir auf dem Flur eine Zigarette an. Wir rauchten schweigend und beim Reingehen schaute er mich an und sagte:

Und jetzt schreibe se abber!
* Ludwig Rumpelhardt

Während der praktischen Prüfung – wir lernten ja klassisch zeichnen bei ihm – mühte ich mich mit einem geflochtenen Papierkorb aus Weideholz ab: Kohlestift, senffarbenes Papier, „Licht und Schatten“.
Besonders das Innen vom Außen deutlich abgegrenzt sichtbar zu machen, war eine Herausforderung.
Als Herr Rumpelhardt eine Weile beim Rumgehen zugeschaut hatte, murmelte er

… wie kann man nur so ungeschickt sein …
* Ludwig Rumpelhardt

und warf ein weißes Tuch genau über die kritische Stelle, noch ehe ich mit dem Schwärzen begonnen hatte!
Das erleichterte Vieles …

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Herzlichen Glückwunsch zu dieser hervorragenden Website, die das Wirken von Ludwig Rumpelhardt so anschaulich präsentiert. Immer wieder habe ich in den vergangenen Jahren nach Rumpelhardt gegoogelt und nun mit Freude Ihre „seine“ Seite entdeckt.
Ich selbst habe von 1973 bis 1976 an der PH Karlsruhe für das Lehramt GHS Kunst und Deutsch studiert.
Besonders gefallen hat mir und auch meinen Kommilitonen stets die Arbeit mit „unserem Rumpel“, sei es im theoretischen oder auch praktischen Bereich. Mit unserer Gruppe hat er seine letzte Exkursion nach Burgund gemacht, ehe er in den Ruhestand ging. Unermüdlich schleppte er uns von Sakralbau zu Sakralbau und feierte und lachte abends mit uns, unermüdlich, wie er war.

Und 1981 habe ich dann mit Herrn Rumpelhardt telefoniert, ihm meine weitere Entwicklung geschildert und, das war mir ganz wichtig, dass ich ein Bild von ihm kaufen wolle.
Er hat mich daraufhin eingeladen, wir haben zusammen mit seiner Frau etwas getrunken und ich durfte „mein Bild“ kaufen. Er schenkte mit dazu seinen letzten großen Holzschnitt und beides hängt seither bei unserer Essecke.

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Von da an bekam ich jedes Jahr von ihm einen Brief und einen Holzschnitt zu Weihnachten. Ich behaupte, dass dies nicht vielen Studenten bzw. Ex-Studenten widerfahren ist!!
Das hat mich sehr stolz gemacht und dazu gebracht, auch eigene Karten für Weihnachtgrüße herzustellen und zu verwenden. Ich war dann irgendwann Schulleiter und brauchte ohnehin stets Grußkarten, aber der Motivator dazu im Hintergrund war immer Ihr Großvater. Weil ich immer seine Karte erwartete, musste ich natürlich meine auch fertig haben!

Ihr Großvater hat oft von seinen Töchtern gesprochen, besonders, wenn er uns während des Studiums darauf aufmerksam machen wollte, dass ein guter Familienvater neben dem Beruf auch seine Familie respektive die Kinder im Blick haben müsse!

* Autor J. Kühn, Abschrift oc

Weitere Informationen zu den oben erwähnten Werken von Ludwig Rumpelhardt finden sie in Blumen, 46 x 34 cm, Gemälde
1993, Strauß, 46 x 31 cm, Holzschnitt

Kommentar F. Fuchs, 2018

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F. Fuchs, 2018

Vielfalt der Techniken und Bilder von Ludwig Rumpelhardt

Es ist über die graphisch sehr ansprechenden Darstellung, der ungemein großen Fülle an Informationen, der Vielfalt der Techniken und Bilder von Ludwig Rumpelhardt hinaus für mich eine sehr berührende und persönliche Darstellung des Lebens und auch der Zeit, in der er gewirkt hat.

Ich hoffe, dass viele Interessierte diese Zusammenstellung des Lebens und der Werke von Ludwig Rumpelhardt zum Anlass nehmen, sich immer mal wieder diese Zeit und die großartigen Menschen aus dieser Zeit ins Gedächtnis rufen, Innehalten und die Leistung unserer Vorgenerationen reflektieren.

Die Zeitzeugen dieser Generation sind verstorben.
Doch derartig aufbereitete und recherchierte Lebensläufe erhalten uns auch Lehren und Erkenntnisse aus dieser Zeit lebendig, und wir können sie in unsere ganz eigene Gedankenwelt einbeziehen.

* Autor F. Fuchs, Abschrift oc

Erinnerungen als Dank von Peter Fuchs an die jahrelange Freundschaft mit Ludwig Rumpelhardt finden sie in Erinnerungen, Peter Fuchs

Ausstellung Künstler „… hängen in der Luft“, 1991

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Künstler aus dem Landkreis Karlsruhe
„… hängen in der Luft“

28 Künstlerinnen und Künstler in Waldbronn, Oberhausen-Rheinhausen, Sulzfeld, Forst, Aug. – Nov. 1991, Herausgeber Landratsamt Karlsruhe

… So ist das Ziel dieser Wanderausstellung, die in mindestens 4 Gemeinden des Landkreises zu sehen sein wird, die Scheu vor der Begegnung mit der Kunst zu nehmen und die Kunst und den Künstler einer großen Öffentlichkeit näherzubringen.
Kunst als Lebensausdruck und Gesellschaftsspiegel, als Neuorientierung und Hoffnungsprinzip ist eine notwendige Bereicherung des Lebens. Sie will Neugierde erwecken, zum Nachdenken anregen, Diskussionen entfachen, provozieren, kurz: den Blick weiten. …
* Dr. Ditteney, Landrat, Ausschnitt von S. 5

Von der Leichtigkeit

… Die Kunst wird dort ausgestellt, wo sie entsteht. So wird deutlich gemacht, dass Kunst auch außerhalb der großen Zentren lebendig ist. 28 Künstlerinnen und Künstler nahmen die Einladung des Landratsamtes an.
… Die Präsentationsform sollte unkonventionell sein. Man entschied sich für freistehende Stahlrohrgerüste, die als Träger dienen und gleichzeitig als Installationselemente in die Ausstellung einbezogen wurden:
Die Bildhauerarbeiten stehen auf niederen Gerüsten. Gemälde und Graphiken hängen scheinbar freischwebend an einem hohen Gerüst in mehreren Reihen übereinander.
Die Exponate sollen einzeln zur Geltung kommen, in ihrer Summe wirken und sich mit den Gerüsten zu einer Rauminstallation verbinden, so dass auch ein neues Ganzes entsteht.
… Die Ausstellung und dieser sie dokumentierende Katalog zeigen einen Querschnitt durch das aktuelle Kunstschaffen im Landkreis Karlsruhe. …
* Dr. Jutta Dresch, Ausschnitt von S. 6

Der Holzschnitt stand bei Ludwig Rumpelhardt im Mittelpunkt seines Studiums und er blieb es auch in seinem künstlerischen Schaffen bis heute.
… Er spricht von Freude an der Arbeit, Freude an der Schöpfung und stellt den Holzschnitt als klarste künstlerische Technik heraus. … Klare, markante Konturen, Hervorheben des Wesentlichen zu Lasten von Nebensächlichkeiten, sind Merkmale dieser Kunstform, die, so der ehemalige Kunsterzieher, Disziplin und Konzentration verlangt, denn geschnitten sei geschnitten und könne nicht mehr korrigiert werden.
… Für ihn kommt künstlerische Kreativität von innen, verbunden mit der Ehrfurcht vor der Schöpfung und der Freude am Gestalten. Zu einem seiner erfolgreichen Schüler zählt auch Kurt Riffel.
* Bernd Schorn, Ausschnitt von S. 76

Einen Ausschnitt des Kataloges zur Ausstellung mit Vorwort und Inhalt zu Ludwig Rumpelhardt, finden sie in
Katalog „… hängen in der Luft“

Der dokumentierende Katalog zur Ausstellung zeigt zwei Bilder von Ludwig Rumpelhardt.
Freiburg – Münsterplatz, ein Holzschnitt aus dem Jahr 1978
Blumenstilleben, Tempera auf Hartfaserplatte aus dem Jahr 1988

Details zum Holzschnitt Freiburg Münsterplatz finden sie in

Technik Vergleiche 3

Werke von Ludwig Rumpelhardt in der Technik Gemälde / Tempera, finden sie in

Gemälde

* Herausgeber Landratsamt Karlsruhe 1991, Künstlerporträts Bernd Schorn, Photographien Eva Dammert, Gesamtherstellung Badendruck, Karlsruhe · Text Michael Freitag, oc, Dez. 2020